Es soll Leute geben, so jedenfalls tönen diese am Stammtisch, die gucken kein Privatfernsehen. Nicht mal an schmuddeligen Wintertagen, auch wenn Millionen andere dies tun. Ein Grund könnte sein, dass TV-Macher ein unheimlicher Reiz darin sehen, abwechselnd eine andere soziale Gruppe aufs Korn zu nehmen. Diesmal die deutschen Werkstätten, so wie zu Dezemberbeginn.
Ging es doch bei VOX um fünf, sechs Kfz-Werkstätten, die man jeweils mit einem Wintercheck beauftragte. Unspezifische Stichproben sollten ergeben, das dies mit einem Automobilclub als Partner was Seriöses habe.
Ist nun für den Profi und Automobilfachmann klar, wie man bei einem Wintercheck vorgeht und was dieser umfasst, ist solch ein Check dennoch definierbar völlig frei von jedem Werkstattbetrieb.
Kein Wunder also, wenn Fast-Fit-Ketten ihren Wintercheck für „umme“ anbieten, damit man den Kunden beziehungsweise sein Fahrzeug schon mal in der Werkstatt hat. Wer jedoch für eine herbeigeredete Reportage über solche Checks Mängel einbaut, der kann leicht auf schwache Werkstatt-Leistung hoffen: Quod erat demonstrandum (was zu beweisen war).
Dem steht die Markenwerkstatt entgegen, für die man dann beim Wintercheck als halbe Inspektion zeigen will, dass die Kosten hoch sind. Wird dabei dann auch noch eine Arbeitsposition übersehen, gereicht dies zu Vorwürfen für das gesamte Kfz-Gewerbe: schlechte Arbeit, hohe Preise, Betrug am Kunden, was der Quote gut tut und sich für die Publikumspresse gut verkauft. Wie aber kann sich die Branche davon befreien? Man möge transparent vorgehen.
Denn für den Wintercheck gibt es gute Argumente. Sind doch Kraftfahrer irgendwie unsicher, ob ihr Auto für den Winter optimal gerüstet ist. Hier soll der Wintercheck Sicherheit vermitteln.
Wer hierfür in seinem „Checker-Angebot“ bereit ist, eins ums andere präzise aufzulisten, was er tun will und wenn hierbei noch fehlerfrei gearbeitet wird, kann der Werkstatt-Tester ruhig vorbei kommen. Nur so kann auch er lernen, dass deutsche Werkstätten mehrheitlich von soliden Handwerkern geführt werden. Die haben es kaum nötig, sich auf eine saloppe Masche von Werkstatt-Tester vorführen zu lassen.
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